Ende des 20. Jahrhundert verstärkte sich in Wissenschaft und Gesellschaft die Position, dass gesellschaftlicher Wandel, Lösungen von gesellschaftlichen Problemen sowie Antworten auf Zukunftsfragen nicht alleinig durch Wissenschaft oder Gesellschaft zu erreichen seien. Reallabore sind zeitlich begrenzte Kooperationen, bei denen sich VertreterInnen von Wissenschaft und Gesellschaft treffen, um themenbezogene Fragestellungen zu bearbeiten. Reallabore sollen dabei einen hierarchiefreien Raum der Begegnung bieten, um Lösungen inter- und transdisziplinär entwickeln sowie in realen Kontexten erproben zu können. Damit sind sie „Werkzeuge“ der Aktionsforschung, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeits- sowie partizipativen Forschung leisten wollen.
- Gerhard, U. & E. Marquardt (2017): Reallabore als innovatives Forschungsformat zur Untersuchung nachhaltiger Stadtentwicklung – eine kritische Reflexion. In: Berichte zur deutschen Landeskunde 91, 1, 97–111.
- Wagner, F. & A. Grunwald (2019): Reallabore zwischen Beliebtheit und Beliebigkeit: Eine Bestandsaufnahme des transformativen Formats. In: Gaia 28, 3, 260–264.