Informiert durch die Assemblage Theorie von Gilles Deleuze und Félix Guattari (1980) zielt die Assemblage Analyse auf komplexe Praktiken und technische Objekte, die einen sozialen Raum konstituieren. Ähnlich der Netzwerktheorien werden komplexe Interdependenzen von Kommunikation als Assemblage bezeichnet. In Abgrenzung und Erweiterung zum Konzept des Netzwerks werden allerdings die technischen Objekte als „Aktanten“ in die Analyse einbezogen. Sozialer Raum wird in diesem Sinne durch die Interaktion von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren hergestellt. Die Grenze zwischen beiden „Aktanten“ der Wirklichkeitskonstruktion ist unscharf. Damit zielt das Konzept der Assemblage auf eine Re-Materialisierung der Wirklichkeitsanalyse und auf eine Umsetzung der Kritik an sozialkonstruktivistischen und (post)strukturalistischen Arbeiten, der nicht-menschlichen Welt zu wenig Beachtung zu schenken.
- Deleuze, G. & F. Guattari (1987): A thousand plateaus. Minneapolis: University of Minnesota Press.
- Feely, M. (2019): Assemblage analysis: an experimental new-materialist method for analysing narrative data. In: Qualitative Research 20, 2, 174–193.
- Crowhurst, M. & M. Emslie (2017): Assemblage as analysis. In: Crowhurst, M. & M. Emslie (eds.): Working Creatively with Stories and Learning Experiences. Engaging with Queerly Identifying Tertiary Students. Palgrave Macmillan, Cham.
- Müller, M. (2015): Assemblages and actor-networks: rethinking socio-material power, politics and space. In: Geography Compass 9, 1, 27–41.
- Duffy, P. & T. Stojanovic (2017): The potential for assemblage thinking in population geography. In: Population, Space and Place 4: e2097.