Metaphernanalyse

by Jeannine Wintzer

Bezugnehmend zu den Arbeiten und Thesen des Linguisten Georges Lakoff und des Sprachphilosophen Mark Johnson untersucht die Metaphernanalyse Metaphern als sprachliche Mittel der Wirklichkeitskonstruktion. Danach werden Metaphern benutzt, um erstens die Beschreibung neuer Sachverhalte, zweitens die dramatische Charakterisierung, drittens die Darstellung von Unbekanntem durch Bekanntes und viertens die Thematisierung tabuisierter Angelegenheiten zu ermöglichen. Das heißt, dass mittels Metaphern das Abstrakte mit Hilfe des konkret Erlebten verstanden wird, indem Vorstellungen/Denkweisen/Rationalitäten/Ideologien/Diskurse durch Metaphern auf ein abstraktes Phänomen projiziert werden.

  • Lakoff, G. & M. Johnson (1980): Metaphors we live by. Chicago: University of Chicago Press.
  • Lakoff, G. & M. Johnson (2003): Leben in Metaphern. Konstruktion und Gebrauch von Sprachbildern. Heidelberg: Carl Auer.
  • Schmitt, R., J. Schröder & L. Pfaller (2018): Systematische Metaphernanalyse. Eine Einführung. Heidelberg: Springer Spektrum.
  • https://sprachkompass.ch/theorie/metaphern-erkennen
  • Helmig, J. (2008): Metaphern in geopolitischen Diskursen: Raumrepräsentationen in der Debatte um die amerikanische Raketenabwehr. Wiesbaden: VS.
  • Barnes, T. J. (1992): Reading the texts of theoretical economic geography: the role of physical and biological metaphors. In: Barnes, T. J. (ed.): Writing worlds discourse text and metaphor in the representation of landscape. London: Routledge, 118–135.
  • Wintzer, J. (2017). Wanderungswellen, Schrumpfungsprozesse, Schwundregionen. Metaphern der Bevölkerungsforschung. In: Hess-Lüttich, Ernest, W. B., H. Kämper, M. Reisigl & I. H. Warnke (Hrsg.) Diskurs – semiotisch. Aspekte multiformaler Diskurskodierung. Diskursmuster / Discourse Patterns: 14. Berlin: De Gruyter, 95–110.