Zeichnen und Malen als sozialwissenschaftliche Methode wird vor allem in Forschungskontexten angewendet, in denen verbale Daten nicht oder nur erschwerend erhoben werden können, wie zum Beispiel bei Forschungskontexten mit Kindern, in fremdsprachlichen Kontexten oder in Forschungssituationen, bei denen Menschen mit sprachlicher und/oder kognitiver Be_hinderung involviert sind. Zeichnen und Malen dient in diesen Fällen dazu, den Forschungsteilnehmenden eine „andere“ als die sprachliche Ausdrucksmöglichkeit zu bieten. Zudem weisen einige Arbeiten darauf hin, dass Malen und Zeichnen als wissenschaftliche Methode auch die Beobachtung unterstützen (vgl. Brice 2017) oder der Dokumentation wissenschaftlicher Feldaufenthalte und/oder Denkprozesse dienen können (vgl. Wittmann 2009).
- Brice, S. (2018): Situating skill: contemporary observational drawing as a spatial method in geographical research. In: Cultural Geographies 25, 1, 135–158, https://doi.org/10.1177%2F1474474017702513.
- Literat, I. (2013): A Pencil for Your Thoughts”: Participatory Drawing as a Visual Research Method with Children and Youth. In: International Journal of Qualitative Methods 12, 1, 84–98, https://doi.org/10.1177%2F160940691301200143.
- Antona, L. (2018): Making hidden spaces visible: using drawing as a method to illuminate new geographies. In: Area 1–8, http://eprints.lse.ac.uk/91504/.
- Wittmann, B. (Hrsg.) (2009): Spuren erzeugen. Zeichnen und Schreiben als Verfahren der Selbstaufzeichnung. Zürich: Diaphanes.