Videographie

by Jeannine Wintzer

Videographie ist eine Erhebungsmethode, die im Rahmen der Ethnographie entwickelt wurde, um die Beobachtung von sozialen Interaktionen durch die wiederholte Betrachtung von Prozessen zu erweitern/zu vertiefen. Mittels Videographie können Mikrointeraktionen „sichtbarer“ werden.  Zudem müssen durch das Vorhandensein von (bewegten) Bildern, alltägliche Performationen des Sozialen / des Kulturellen (z.B. Tanzen) nicht mehr durch die Forschenden in Sprache übersetzt werden, sondern können direkt „gezeigt“ werden. Sarah Pink nutzt die Methode der Videographie, um walking interviews mit bewegten Bildern zu machen, was für viele Disziplinen inspirierend ist. Sara Kindon übergibt die Kamera an die Forschungsteilnehmenden selbst, so dass sie selbst das zu Filmende wählen können, um zusätzlich die Hierarchie in Forschungsprozessen zu reduzieren. Diese Methode führt – wie alle anderen auch – eine Reihe von Herausforderungen, die Sara Kindon ebenso in einem Paper diskutiert.

 

  • Pink, S. (2009): Doing Visual Ethnography: Images, Media and Representation. London: Sage.
  • Kindon, S. (2016): Participatory video as a feminist practice of looking: ‘take two!’. In: Area 48, 4, 449-451,  https://doi.org/10.1111/area.12246.
  • Sara Kindon (2016): Participatory video’s spectro-geographies. In: Area 48, 4, 496-503, https://doi.org/10.1111/area.12215.
  • Filmmaking with visual ethnography – an interview with Sarah Pink: https://vimeo.com/125571530
  • Tuma, R., B. Schnettler & H. Knoblauch (2013): Videographie. Einführung in die interpretative Videoanalyse sozialer Situationen. Heidelberg: Springer Spektrum.
  • Videographie, https://quasus.ph-freiburg.de/videographie/
  • Garrett, B. L. (2010): Videographic geographies: Using digital video for geographic research. In Progress in Human Geography 35, 4, 521–541, https://doi.org/10.1177%2F0309132510388337.